"Architektur zwischen Gebrauchsgegenstand und Kunst"

Podiumsdiskussion

Veranstaltungsort:
Palast der Republik

Zeitpunkt:
31. Oktober 2004

Veranstalter:
www.plattformnachwuchsarchitekten.de


Unverzichtbar. Architektur - Zwischen Gebrauchsgegenstand und Kunst

Einleitung:
Theresa Keilhacker

Wo sich Architektur den Grundsätzen Nützlichkeit, Schönheit und Dauerhaftigkeit verpflichtet fühlt - wie es der französische Dichter Paul Valéry in seinem Buch "Eupalinos oder über die Architektur" formulierte - darf Kunst unnütz, hässlich und kurzlebig sein. Architektur und Kunst sind aber beide kein reiner Selbstzweck. Sie brauchen den Dialog mit dem Betrachter. Oft fehlt ihnen allerdings die Kommunikationsfähigkeit mit dem übrigen Rest der Welt, die Paul Valéry zufolge der, der baut oder schafft, im Auge behalten muß.

Nur zu gern drängen Politiker dann in dieses Vakuum, so geschehen als der Deutsche Bundestag den Abriss des Palastes der Republik in Berlins Mitte entschied, um den Weg frei zu machen für ein historisierendes Disneyland auf dem Grundriss des von Walter Ulbricht gesprengten Hohenzollernschlosses. So geschehen, als der Deutsche Bundeskanzler mit seiner Eröffnungsrede der Flick-Collection im Hamburger Bahnhof politische Weihen gab und den Namen Flick mit der Kunst versöhnte.

So werden Architektur und Kunst neuerdings wieder gerne für politische Zwecke missbraucht, die Architekten und Künstler aber wehren sich kaum dagegen.

Aus diesem Grunde versteht sich die Plattform Nachwuchsarchitekten auch als eine politische Plattform. Wir wollen hier und heute an diesem wunderbaren, spannenden Ort im Palast der Republik den Dialog miteinander führen und Perspektiven suchen, die optimistischer für die Zukunft der Stadt Berlin stimmen.

Ein besonders geglücktes Beispiel für eine optimistische Perspektive ist übrigens der Dokumentarfilm "Rhythm Is It". Er zeigt die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Sir Simon Rattle Strawinskys Ballettmusik Le Sacre de Printemps spielen, rund 250 Berliner Schülerinnen und Schüler aus 25 Nationen tanzen unter Anleitung des Choreografen Royston Maldoom dazu. Ein Zeichen für den Dialog zwischen Kunst und dem übrigen Rest der Welt.

Ein ähnliches Projekt unterstützt der Arbeitskreis "Architektur und Schule", der seit einigen Jahren erfolgreich von Dagmar Tanuschev an der Architektenkammer Berlin und von engagierten Architekten in den Schulen durchgeführt wird. www.plattformnachwuchsarchitekten.de unterstützt nachdrücklich diese Initiative, junge Menschen früh für ihre gebaute Umwelt zu sensibilisieren.

Unsere heutige Veranstaltung dient dazu den Palast der Republik als Ort des Dialoges zwischen Künstlern, Architekten und Bewohnern bzw. Benutzern der Stadt Berlin weiterzuentwickeln.

Machen Sie mit!

Heute abend bei unserer Diskussion und über die Internetplattform www.plattformnachwuchsarchitekten.de, wo wir Ideen für eine lebendige Zukunft in dieser Stadt bündeln. Dazu braucht es der Kreativität von Vielen!

Heute haben die Grundlage für diese Veranstaltung Johannes Stumpf und Jürgen Tietz geliefert, die unter dem Titel Unverzichtbar. Architektur - Zwischen Gebrauchsgegenstand und Kunst 4 Themenschwerpunkte konzipiert haben. Die Architektenkammer Berlin hat diese Veranstaltungsreihe leider bisher nicht aufgegriffen. So ist www.plattformnachwuchsarchitekten.de zum heutigen Veranstalter geworden.

Wir danken an dieser Stelle den Organisatoren des Volkspalastes und der künstlerischen Leitung unter Amelie Deuflhard, sowie unseren privaten Sponsoren die Sie unter der Rubrik NETZWERK auch auf unserer Internetseite finden können. Heute abend werden wir besonders von Rechtsanwalt Dirk Meißner und seiner Kanzlei unterstützt (www.meissner-ra.de), unser kleines Podiums-Arrangement stammt von Wilfried Lembert, Einrichter und Unternehmer des minimum im Stilwerk (www.minimum.de)

Wir freuen uns jetzt auf eine kurze Darbietung des Architektenkabaretts BAU (Berliner Architekten unterhalten, www.architektenkabarett.de) und im Anschluss auf das Impulsreferat von Johannes Stumpf für unsere Podiumsdiskussion!