Berlin "The Crumbling Metropolis"

Klaus Methfessel

Berufliche Stationen

Sie haben an der Universität Bonn Volkswirtschaft studiert und 1976 mit dem Diplom abgeschlossen. Seitdem arbeiteten Sie für führende Wirtschaftsblätter wie die Wirtschaftswoche, Capital, Manager Magazin und zuletzt wieder für die Wirtschaftswoche.

Sie haben 2 Bücher veröffentlicht, eines über den EURO und eines über die Globalisierung mit dem Titel "Der Preis der Gleichheit: Wie Deutschland die Chancen der Globalisierung verspielt".

Seit 1996 sind Sie stellvertretender Chefredakteur bei der Wirtschaftswoche und hauptverantwortlich für den Bereich Wirtschaftspolitik. Ihre kürzlich veröffentlichte Exklusivstudie "Deutschlands Städte im Test", die Sie zusammen mit der Initiative Soziale Marktwirtschaft und der IW Consult GmbH ausgearbeitet haben, erregte bundesweit großes Aufsehen. Beim so genannten "Städteranking" landete Berlin dabei auf Platz 48 bei 50 ausgewählten Städten. Es heißt in Ihrem Wirtschafts-Woche-Test über die Hauptstadt:

"...in keiner wichtigen Kategorie auch nur annähernd in der Spitzengruppe, beim Wohlstand überrundet von Städten wie Hamm, Herne und Gelsenkirchen - Tristesse pur. Berlin hat die zweitschlechteste Sozialstruktur, bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es nur in Kassel und Halle mehr Arbeitslosen- und Sozialhilfeempfänger und nur in Gelsenkirchen weniger Lehrstellen. Die Kaufkraft der Einwohner ist seit 1998 nirgendwo so drastisch gefallen wie in der Hauptstadt. Zitat: Berlin schmiert ab - und es gibt bisher keine Anzeichen der Besserung."

Diskussion

Frage Moderation:
Erklären Sie uns doch bitte kurz warum Berlin beim "Städteranking" so weit hinten landete?!

Antwort Herr Methfessel:
"Berlin leistet sich immer noch einen überdurchschnittlich großen Verwaltungsapparat. (...) Leider hat die Hauptstadt auch beim so genannten "Dynamikranking" schlecht abgeschnitten, d.h. keine wirtschaftlich überzeugenden Reformansätze für die Zukunft. (...) Berlin wirkt in seiner Rückwärtsgewandtheit wie ein Metropolen-Museum."