3. Stoptag
Der Palast ist die Zukunft

Termin:
Samstag, 14. Januar 2006
14:00 - 15:00 Uhr
Kundgebung vor dem Palast

14:45 Uhr
Gnadengesuch an den Bundespräsidenten

15:00 Uhr
mit Chören und Orchester gegen
den drohenden Abriss - und andere Aktionen

Veranstalter:
www.palastbuendnis.de


Der Bundestag wird am 20.1.06 über den Abriss erneut entscheiden. Am 14. Januar ist DAHER genau der richtige - aber auch der letzte Zeitpunkt, den Bundes-Politikern zu demonstrieren, warum der Palast jetzt nicht abgerissen werden darf.

www.plattformnachwuchsarchitekten.de sind der Meinung, dass Zwischennutzungen für den Palast der Republik visionärer sind als der Abriss!

Für ca. 1 - 1,5 Mio. Euro ließe sich der Palastrohbau mit unserer werbewirksamen Fassadenkonstruktion "Kreative Köpfe für den Palast der Republik" optisch aufwerten und wetterfest machen. Er wäre dann weiterhin bespielbar für jede Art der Zwischennutzung.

Viele Unternehmen und Bürger dieser Stadt fassen sich an den Kopf, dass zur WM 2006 eine riesige Baustelle die Sicht auf Berlins Mitte versperren soll.

Wir wehren uns gegen einen disney-haften Schlossneubau, der weit über eine Milliarde Euro verschlingen und nachfolgenden Generationen eine unnötige finanzielle Last aufbürden würde.

Wie der jetzige Bundestagspräsident Norbert Lammert zu Recht in einem Interview in der Berliner Zeitung vom 27.8.2005 anmerkte: "In Deutschland krachen die Sozialsysteme, die Maastricht-Kriterien werden gebrochen, die Bildungssysteme müssen umstrukturiert werden - in so einer Situation setzt das Land Zeichen mit einer nostalgischen Fassade für 900 Millionen Euro. (...) Die Debatte muss sich mit Varianten auseinander setzen."

Prof. Dr. Karl Ganser, "Visionär und Pragmatiker", der zwischen 1989 und 1999 mit der Internationalen Bauausstellung, IBA Emscher Park den Strukturwandel im Ruhrgebiet aus dem Bestand heraus erfolgreich vollzogen hat, möchte gerne den Palast der Republik auf eine "ungewisse offene Zeitreise" schicken. Die ersparten Abrisskosten von ca. 20 Mio. Euro könnten durch ihren Zinsertrag bzw. mit den entstehenden Finanzierungskosten diese Zeitreise finanzieren. "Es würde sich zeigen, dass der Zeitablauf wesentlich kreativer ist als jede noch so intelligente Expertenwerkstatt auf der Suche nach neuen Zielen und Nutzungen."

In Nordrhein-Westfalen ist auf diese Weise Mitte der 90er Jahre eine Stiftung für Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur entstanden. Diese arbeitet nach dem Prinzip: "Alles stehen lassen und der Entwicklung Zeit geben" statt "Abriss auf Vorrat". Ohne diese Stiftung gäbe es u.a. nicht mehr die Kokerei Hans in Dortmund oder die Kokerei Zollverein in Essen, auch nicht das Weltkulturerbe Zollverein als Gesamtanlage.

Nach diesem Vorbild wünschen wir uns von politischer Seite, die Liegenschaft und die ersparten Abrisskosten an eine Bürgerstiftung für den Palast der Republik zu übertragen. Denn Kreativität im Bestand ist die Herausforderung unserer Zukunft. Ein unkalkulierbarer größenwahnsinniger Neubau kann in Zeiten von Schrumpfung nur die schlechtere Lösung sein.