"StadtWertSchätzen2024 - Reihe Stadt Land Architektur und Film"


Film und Diskussion – Immer Freitags im August

Zeit:
02. bis 23. August 2024, jeweils 18:30 Uhr

Ort:
Ladenlokal Nazarethkirchstr. 39 im Wedding, 13347 Berlin-Mitte, Nähe Leopold Platz

Anmeldung:
Wir bitten um verbindliche Anmeldung unter: post@architektenfuerarchitekten.de. Begrenzte Plätze - Unkostenbeitrag 5 Euro.


02. August 2024
Wiegen, Berlin and the Cold War

AVIVA BARKHOURDARIAN | DOKUMENTARFILM | DEUTSCHLAND 2023 | 66 MIN. | ENGLISCH | OV

Die Autorin blickt auf das Berlin ihres Vaters Wiegen in den 60er, frühen 70er Jahren und erzählt seine Geschichten. Sie handeln von einem handgeknüpften Teppich, einer Mauer, die die Stadt und die Menschen trennt, Töchtern beiderseits der Mauer, von diversen Geheimdiensten, dem Schah von Persien, einem armenischen Attentäter, von lauten Studenten, Granatäpfeln und mehr. Sie sammelt altes wie neues Material und mischt und animiert es zu einer heiteren Collage voll ernster Ereignisse. Wie wirkt die Weltpolitik auf sein Leben ein, und was ist aus seinen Träumen geworden?



09. August 2024
Robin Hood Gardens

THOMAS BEYER, ADRIAN DORSCHNER | DOKUMENTARFILM | DEUTSCHLAND 2022 | 90 MIN. | ENGLISCH | DEUTSCHE UNTERTITEL

Der 90-minütige Dokumentarfilm nimmt die ZuschauerInnen mit auf eine Zeitreise zurück in das London der 70er Jahre, wo nach dem Schock des Krieges eine euphorische Aufbruchstimmung auch die Architektur erfasste. ArchitektInnen wie Alison & Peter Smithson wollten mit Projekten wie den "Robin Hood Gardens“ einer neuen, modernen Gesellschaft Räume zum Leben bauen und gleichzeitig der abstrakten Moderne mit "as found" eine humane, auf den Menschen ausgerichtete Architektur entgegensetzen.

Der Film folgt der Geschichte dieses brutalistischen Sozialwohnungsbauprojektes im Spiegel der Jahrzehnte bis zum heutigen Tag, wo das Ensemble teilweise abgerissen wurde und einzelne Teile nach Venedig verschifft und dort auf der Architekturbiennale wieder aufgebaut wurden. "Robin Hood Gardens" thematisiert die Wiedersprüche und Komplexität der modernen Architektur und ihre Implikationen in unsere Gesellschaft, stellt aber auch die Frage, was wir aus der Geschichte lernen können für ein besseres Leben in unseren Städten der Zukunft.

Gemeinsam mit der Fotografin Hélène Binet erkundet der Film den spezifischen Raum der Robin Hood Gardens kurz vor dem Abriss im Jahr 2017. Durch die Beteiligung von AnwohnerInnen, der Familie der Smithsons und ExpertInnen wie Charles Jencks, Denise Scott Brown, Richard Rogers und vielen mehr zeichnet der Film ein vielschichtiges Porträt dieses Gebäudekomplexes, und es entwickelt sich eine Geschichte, die weit über das bloße Thema „Architektur“ hinausgeht.



16. August 2024
Film zur Entstehung der Großsiedlung Fennpfuhl mit Interviews der Erstbezieher, sowie Buchvorstellung

Das Wohnungsbauprogramm der DDR wurde 1971 beschlossen. Zur Lösung des Wohnungsproblems als soziales Problem sollten in der Hauptstadt Berlin und den DDR-Bezirksstädten Neubauwohnungen gebaut werden. In Berlin ist das Wohngebiet Fennpfuhl im Bezirk Lichtenberg das erste größere Neubaugebiet in diesem Kontext. Die Grundsteinlegung erfolgte im Dezember 1972. Aus Archivmaterial der 70er Jahre, recherchiert von Tanja Scheffler, hat Betina Kuntzsch in Zusammenarbeit mit Georg Balzer die Entwicklung des Wohngebietes nachgezeichnet. Zu Wort kommen die Erbauer und Planer des Wohngebietes, zu sehen sind Bilder aus der Entstehungszeit, die anschaulich die Intentionen veranschaulichen, mit denen damals Wohngebiete errichtet wurden. Im zweiten Teil kommen die heutigen Bewohner*nnen zu Wort. In Interviews, die Georg Balzer mit Anwohner*innen mehrerer Generationen geführt hat, werden verschiedene Positionen zur Wahrnehmung des städtebaulichen Konzeptes des Wohngebietes Fennpfuhl diskutiert. Deutlich wird ein vielschichtiges Bild der Akzeptanz und der positiven Wahrnehmung der städtebaulichen Konzeption des Gebietes. Ebenso werden Anregungen zur künftigen Entwicklung des Gebietes gegeben, die beispielhaft für die städtebauliche Gestaltung von Großsiedlungen und Wohnungsneubau in Berlin stehen.

Im anschließenden Gespräch mit dem Architekten Dieter Rühle (Komplexarchitekt des Wohngebietes) wird die Entwicklung der städtebaulichen Konzeption aus Sicht der damaligen Akteure besprochen. Hinterfragt werden das städtebauliche Leitbild, die Freiraumgestaltung sowie das Thema Kunst im öffentlichen Raum.

Moderiert von Georg Balzer wird damit versucht, die inzwischen 50jährige Geschichte des Wohngebietes kurz nachzuzeichnen. Den roten Faden hierzu bildet das von Georg Balzer herausgegebene Buch (erschienen im Lukas-Verlag Berlin, zweite Auflage): „Das Berliner Wohngebiet Fennpfuhl - vom letzten gesamtdeutschen städtebaulichen Wettbewerb zum heutigen Wohnen im Grünen mitten in der Stadt.“



23. August 2024
The Samurai in Berlin

ALI ATSHANI | SPIELFILM SATIERE | DEUTSCHLAND 2022 | 72 MIN. | PERSISCH / DEUTSCH | DEUTSCHE UNTERTITEL

Nach Deutschland reisen und dem alten Iraner Wafa die Besitzurkunde der schönen Obstplantage stehlen? Nichts einfacher als das. Der Gauner Samurai und seine beiden Kumpels freuen sich über den lukrativen Auftrag des Immobilienhais. Dieser möchte auf dem Grundstück des alten Wafa unweit Teherans schicke Luxushäuser bauen. Die Landarbeiter der Obstplantage hören von diesen Plänen und fürchten um ihre Existenz. Sie schicken ihrerseits den Delegierten Gol-Mohammad zum alten Wafa nach Deutschland, damit er ihnen das Land überlasse. Ein wildes Wettrennen um die Besitzurkunde beginnt und der Auftrag stellt sich als alles andere als einfach heraus. And the winner is? Nun ja – Der alte Wafa hat da ganz eigene Vorstellungen…